Gen 2 Ice

Neugeborene Enya

Gemurmel, dumpf. Ich blinzel. Hell, verschwommen. Kalt, dann warm und weich. Ich verstehe nichts. Fühle nur. Bin müde, will schlafen. Werde bewegt, jemand anderem gegeben. Riecht gut, riecht wie zuhause im Herzen. Höre Stimmen. Stimme von "Zuhause" ist schön! Wir bewegen uns, die Luft kitzelt mich, Lichter und Farben schwimmen an mir vorbei. Dann wird es etwas dunkler, das ist gut. Tut weniger in meinem Kopf weh. Dann fühlt es sich weich und warm unter mir an. Der Geruch von "Zuhause" wird schwächer. Höre "Zuhause" reden und eine andere Stimme. Tief, vibrierend, aber gut. Ich mag die Stimme! Dann wieder keine Stimmen. Ich schlafe ein.

Wache auf. Hmm... Bauch tut weh, ist leer! Brauche Hilfe, bin allein. Höre und rieche "Zuhause" nicht. Bin traurig, ganz traurig! Dann laut! Ich erschrecke! Wird noch lauter, tut in den Ohren weh! Habe Angst! Dann werde ich bewegt, rieche "Zuhause", fühle ihre Wärme. Endlich! Wo warst du? Ich hatte solche Angst! "Zuhause" schiebt mir was in den Mund, reibt an meiner Zunge, ich sauge und es wird warm und nass in meinem Mund. Ich schlucke und es breitet sich aus. Mein Magen tut immer weniger weh, wenn ich weiter sauge und schlucke! Das ist schön! Ich schaue hoch und erkenne Umrisse. Ist das "Zuhause"? Sie schaut mich an und sieht hübsch aus! Sie macht, dass mein Bauch sich besser fühlt. Sie ist wundervoll!

Sie richtet mich auf, legt mich eng an sich und reibt über meinen Rücken. Ich liebe "Zuhause"! Sie ist warm, weich, macht mein Aua weg und ich mag das Gefühl auf meinem Rücken! Sie ist hier, alles riecht nach "Zuhause" und ich döse ein. Dann erschrecke ich mich, reiße meine Augen auf, weil Luft schnell durch meinen Mund entweicht. Der Druck in meinem Bauch lässt nach und das ist auch schön. "Zuhause" hat es besser gemacht und ich bin glücklich, will bei ihr schlafen. Doch plötzlich bewegt sie mich wieder, legt mich wieder auf das weiche, was sich aber nicht nach ihr anfühlt, nicht nach ihr riecht, nicht so sehr wie sie! Aber ich bin doch nur bei ihr so ganz und gar glücklich und fühle mich entspannt und gut! Ich suche sie mit meinen Augen, wo alles verschwommen ist. Ich weiß, wie ihre Farbflecken und Schatten aussehen, entdecke sie kurz, doch dann sind sie weg und alles ist wieder still. Aber ich bin müde. Ich schlafe ein und träume von ihr.

Dann wache ich wieder auf, aber "Zuhause" ist nicht da. Ich schaue mich um, versuche zu hören und manchmal wackel ich, wenn ich mich anstrenge. Das Wackeln ist lustig, also versuche ich es mehr. Aber ich warte auf "Zuhause" und suche sie immer wieder mit den Augen, den Ohren und der Nase. Sie kommt manchmal, wenn mein Bauch weh tut und es dann laut wird! Dann macht sie meinen Bauch heile, hält mich und reibt meinen Rücken danach, bis auch der Druck aus meinem Bauch durch meinen Mund weggeht. Wenn das passiert geht sie immer weg, das macht mich dann etwas traurig, aber sie kommt immer wieder, wenn mein Bauch weh tut!

Ich kann nicht mehr gut wackeln in dem "Weich" wo ich liege. Es ist eng! Dann wackelt alles, nicht nur ich, sondern das ganze "Weich" und ich plöppe raus, falle auf eine Wolke und schwebe mit ihr runter, bis ich auf etwas nicht mehr so weichem liege, tief unten und hier ist es auch nicht so gemütlich.

Säugling Enya

Ich sehe mich um. Hier gibt es viel zu sehen! Ich schaue alles an und wenn ich damit fertig bin, fange ich von vorne an. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, dass "Zuhause" bei mir war, aber das ist ok. Ich trainiere meine Augen und manchmal glaube ich, dass ich sie hören kann. Ich schlafe ein.

Ich wache auf, weil etwas sehr lautes mich erschreckt! Dann sehe ich "Zuhause" mit etwas großem in der Hand, was sie bewegt und sehr laut brüllt. Ich weiß nicht, was das ist, aber "Zuhause" sieht ruhig und entspannt aus, also habe auch ich keine Angst. Sie ist so mutig und dass will ich auch sein! Als ich richtig hinschaute merkte ich, dass das brüllende Ding, was "Zuhause in der Hand hatte hinter irgendetwas her war, was nah bei mir war. Etwas graues und es quitschte!

"Zuhause" hatte dieses große, laut brüllende Ungeheuer unter Kontrolle und bekämpfte damit etwas, dass sie wohl klar als Bedrohung für mich sah! "Zuhause" beschützte mich! Ich vergötterte sie! Dann war das graue Fiepding weg, "Zuhause" brachte das Ungeheuer dazu, dass es nicht mehr so brüllte und dann brachte sie es weg! Ich war so unglaublich stolz, dass sie mein "Zuhause" war! So mutig, so stark!

Dann schaute ich mich wieder um. Überall waren Farben und komische Dinge. Irgendwann kam sie wieder, denn ich machte es laut! Ich hatte herausgefunden, dass dieses "Laut", was immer kam, wenn mein Bauch anfing weh zutun, von mir kam. Es passierte, wenn ich viel Luft einsaugte und sie dann durch meinen Hals rauspresste! Wenn ich nur ein wenig presste, war es nicht so laut, aber es kamen trotzdem Töne. Wenn mein Bauch aber weh tat, musste ich es ganz feste machen, manchmal sogar noch viel fester, damit es sehr laut wurde, weil "Zuhause" mich manchmal nicht hören konnte. Vielleicht war sie mit dem Ungeheuer andere graue Dinger jagen? Ich wartete immer solange ich konnte, denn manchmal kam sie, bevor ich "Laut" machen musste und machte meinen Bauch heile. Oft musste ich es aber machen, damit sie kam und oft auch ganz, ganz feste, wovon mein Kopf weh tat. Wenn sie dann kam und ich saugte und schluckte, wurde mein Kopf etwas besser, aber danach fühlte ich mich immer sehr müde.

Als ich fertig war, ging "Zuhause" wieder, aber das war schon ok. Es war nie anders und ich wusste, dass sie kommen würde, wenn ich sie brauchte und sie mich sogar vor grauen Fiepdingern und sicher auch vor anderen beschützen würde, auch wenn ich nicht "Laut" machte! Als meine Augen müde wurden vom gucken, machte ich sie zu und schlief wieder ein.

Als ich dieses mal wach wurde war wieder die Zeit, wo ich weniger sehen konnte, wenig Licht. Es war unangenehm, denn mein Popo piekste und es war alles nass! "Nass" kam, wenn unter dem Bauch Druck war und der dann weg ging. Das war nicht schön sondern fies und ich mochte es garnicht. Ich wusste nicht wie, aber vielleicht konnte "Zuhause" helfen, also machte ich "Laut"!

Erst kam sie nicht und ich wurde müde. Doch dann kam sie doch und machte das "Nass" um mich herum weg. Sie schien es auch nicht zu mögen, denn während sie es bekämpfte schaute sie böse und ihre schöne Stimme war auch laut und kratzig. Vielleicht murrte sie wie das Ungeheuer, dass sie kontrolliert hatte, weil das gegen graue Fiepdinger und gegen "Nass" half?

Als sie fertig war nahm sie mich wieder hoch und half meinem Bauch. Ich genoss ihre Nähe und Wärme und ihren Geruch und auch das Klopfen in ihrer Brust, wo mein Ohr gegen sie lehnte. All das war "Zuhause" und ich liebte es!

Die meißte Zeit war ich alleine und schaute mich um. Dann wollte ich aber auch fühlen! Es war schwierig und anstrengend, aber plötzlich streckte sich mein Arm und meine Hand und ich Griff nach der Flasche, die "Zuhause" bei mir gelassen hatte. Wow! Das hatte ich geschafft! "Zuhause" konnte so vieles und ich hatte schon entdeckt, dass ich Arme und sogar Hände habe, genau wie sie, aber ich wusste nicht, wie sie funktionierten und sie wollten auch nie auf mich hören. Manchmal bewegten sie sich, aber nicht so, dass ich es genau so wollte. Doch dieses Mal war es anders!

Ich hatte es geschafft! Das war ich! Ich war so stolz auf mich und so glücklich und wollte es "Zuhause" zeigen, doch sie war nicht da. Sie würde irgendwann kommen, dann konnte ich es ihr zeigen! Das war Anstrengend! Ich wollte schlafen! Ich schloss zufrieden die Augen, schlief ein und träumte von "Zuhause".

So vergingen meine Tage. Ich versuchte zu lernen, wartete auf "Zuhause", freute mich, wenn sie da war. Ich zeigte ihr, was ich gelernt hatte, streckte meine Hand nach ihr aus. Sie lächelte wie immer, gab mir die Flasche und legte mich dann zurück. Ich glaube, dass sie mich einfach so liebte, wie ich war und sie einfach immer froh war, mich zu sehen, so wie ich es auch war, wenn ich sie sah! Ich brauchte nichts zu lernen, denn sie liebte mich! Aber ich wollte es und was ich auch wollte war, dass ich sie nicht so oft störte, denn sie schien ganz oft, ganz viele Dinge zutun zu haben! Ich hörte das große Ungeheuer fast jeden Tag brüllen, also musste sie ganz viele graue Fiepdinger und vielleicht auch andere Dinge bekämpfen! Sie war halt eine echte Heldin! Ich dachte nach, wie ich es schaffen könnte, sie weniger zu stören und erinnerte mich, immer wenn "Zuhause" die Flasche in meinen Mund schob und ich daran saugte, beruhigte ich mich. Also musste ich nur etwas in meinen Mund schieben! Ich wusste, wie ich meine Hand bewegen konnte, also nahm ich sie zu meinen Mund und saugte und es funktionierte!

Später kam "Zuhause" wieder, doch sie schien ganz woanders zu sein. Bisher kannte ich nur den Ort, wo ich bisher immer war, doch nun nahm sie mich hoch, gab mir die Flasche, aber sie schaute mich nicht wirklich an, wie sonst. Ich glaube sie hat über Monster nachgedacht und sie wirkte auch etwas unruhig. Als ich fertig war, nahm sie mich auf ihre Hüfte und ging MIT MIR ZUSAMMEN runter! Staunend sah ich mich um. Zu viele Dinge flogen an mir vorbei, dass ich garnicht alles sehen, schon garnicht überlegen konnte, was diese Dinge waren! Dann war es plötzlich GANZ hell und Wind streichte mir ins Gesicht! Das regte ganz undeutlich, ganz dunkel eine Erinnerung wach. Ich glaubte, dass ich schonmal hier war! Kurz nur, aber konnte das sein? Dann standen wir vor einem dieser Monster! Es war riesig, so wie "Zuhause" und noch größer und der Mund war sicher so groß, dass es mit Leichtigkeit einen Sim in einem Happs verschlingen konnte und es hatte riesige Zähne und sabberte schrecklich! "Zuhause" legte mich ein kleines Stück weiter weg auf den Boden ins Licht. Es war so warm hier! Nicht schlimm, sondern schön warm! Es entspannte mich, trotz dem Monster und "Zuhause war auch da und ich wusste, dass sie mich beschütze würde! Meine Augen wurden schwer, doch ich bekam noch mit, wie sie wieder vor das Monster trat und ihm etwas hinhielt. Das Monster schien sich darüber zu freuen und "Zuhause" warf es ihm ins riesige Maul, während das Monster selbst schon danach schnappte! Doch dann beruhigte sich das Monster sofort, "Zuhause ging hin und rieb ihm über den Kopf, wie sie es immer bei mir über den Rücken tat! Sie war eine HELDIN! Nichts würde mir passieren können, denn sie hatte dieses Monster gezähmt und hatte es unter Kontrolle! Genau wie schon das andere, brüllende Ungeheuer. Lächelnd schlief ich ein.

Ich träumte von "Zuhause" und davon, dass sie mich mitnahm auf ihre immer andauernde Monsterjagd! Wir waren oft weg von Zuhause und sie besiegte viele verschiedene Monster und Ungeheuer! Ich war so stolz auf sie und dass sie mein "Zuhause" war! Im Traum kämpfte sie gerade gegen ein riesiges, stinkendes, Wasser spuckendes Monster und nachdem es mich angespuckt hatte, wurde mir kalt. Doch "Zuhause" wurde sauer und erschlug das Monster! Dann wurde ich wach. Ich bemerkte, dass der Gestank des Monsters noch nicht weg war und ich war immer noch nass. Das Monster schien mich richtig erwischt zu haben, doch es war verschwunden, genau wie "Zuhause" auch. Brachte sie das Monster gerade weg? Es war dunkel, mir war kalt und ich war nass. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch manchmal half halt nur die nähe zu "Zuhause" damit alles wieder gut war. Wielange würde es wohl dauern, bis dieses Monster weit genug weg war? Wann kam sie wieder? Ich fühlte mich so einsam und hilflos. Es kam mir sehr, sehr lange vor und all mein "Laut" half nichts.

War das Monster doch nicht tod gewesen? Hatte es noch einmal angegriffen? Nun hatte ich Angst, dass meinem "Zuhause" etwas passiert war! Ich wünschte und wünschte und WÜNSCHTE so fest ich konnte, dass sie bald wieder zu mir kam. Mein Bauch tat auch wieder weh, doch sie kam immer noch nicht, egal ob ich "Laut" machte, oder nicht. Mein Kopf tat weh von so viel "Laut" und ich schlief erschöpft ein, als es langsam wieder hell wurde.

Ich wurde wieder wach, weil ich bewegt wurde, als das "Hell" wieder warm war und das "Nass" verschwunden war. Das war SIE! Sie hatte mich bewegt! Sie war wieder da und trug mich zurück zu dem Ort, wo ich sonst war. Dort fütterte sie mich auch und ich konnte schauen, ob sie anders aussah als sonst, aber nein, es schien ihr gut zu gehen. Ich war sehr beruhigt und immer noch sehr Müde. Als mein Bauch wieder heile war, sie mir über den Rücken gestrichen und mich hingelegt hatte, wollte ich nicht wieder einschlafen, doch sie würde sich sowieso sofort wieder auf den Weg machen und ich war zu erschöpft um mich wach zu halten. Meine Augen fiehlen zu und ich schlief ein.

Ich wachte wieder auf, weil mich etwas berührt hatte, Es war das lange, dünne Ding, was "Zuhause" benutzte um das "Nass" wegzumachen. Sie war wieder da und ich war glücklich, doch immer noch sehr müde. Ich hörte, wie sie runterging, aber konnte nicht schauen, da meine Augen so schwer waren und weh taten. Dann hörte ich ihre Stimme und die Stimme von jemand anderen. Manchmal hörte ich diese Stimme. Sie war auch tief, wie die andere Stimme, die ich auch manchmal hörte und sehr mochte. Diese Stimme war nicht ganz so tief, wie die Stimme von "Tief", aber ich mochte sie auch. Sie machte, dass "Zuhause" schöne Geräusche machte! Dann kamen sie hoch und ich roch "Zuhause" wieder. So entspannte ich wieder ganz doll und mit ihrer Stimme in den Ohren und ihrem Geruch in der Nase, schlief ich wieder ein und war dabei ganz ruhig.